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Zugspitz Ultratrail 2014 Nr.4 Autor: Sascha Mörth

Alpenglühn': Von nun an ging's bergab – rette sich, wer kann!

Wer einmal in den Alpen war, will immer wieder hin...




Zum vierten bzw. dritten Mal pilgerten Mario Luther und ich zum neuen Mekka der alpinen Bergläufe an der Zugspitze. Mario trat wieder beim Supertrail an, während ich den dritten Anlauf im Ultratrail nahm. Mario hatte sich im Vorfeld beim Westerwaldlauf eine Bänderverletzung am Fuß zugezogen. Lange war nicht klar, ob er überhaupt antreten könnte. Doch eine Woche vorher die gute Nachricht: Grünes Licht, wir fahren wieder nach Grainau!
Mein Trainingszustand war eigentlich ganz ok. Zwar hätte es etwas mehr Umfang sein dürfen, aber einige Trainingsmarathons und mehr Höhenmeter als sonst sollten doch eigentlich zuversichtlich stimmen...Das Finish sollte mir drei Qualifikationspunkte für den UTMB einbringen.

Die erste persönliche Bestzeit wurde schon am Freitagmittag offiziell: Köln – Grainau in unter 8 Stunden incl. Verpflegungspausen
Vor Ort erlagen wir erst mal den Verlockungen der Trailrunningmesse und statteten uns mit allerhand nettem Zubehör aus.

Zu den Klängen von AC/DC und der inoffiziellen Zugspitz Hymne „Keep on Running“ starten wir am nächsten morgen neben 2000 anderen Unerschrockenen (manche würden sagen Bekloppten) in das große Abenteuer. Für tagsüber waren Temperaturen um 24 Grad angesagt, und folgerichtig kamen wir schon nach wenigen Metern nicht nur wegen der giftigen Anstiege ins Schwitzen.
Mario hatte unterwegs kaum Probleme mit dem lädierten Fuß und kam zunächst recht gut voran. Erst später wurde er durch endlose Bergabpassagen über blumenkübelgroße Wackersteine, glitschige Wurzeln und rutschige Stufen ausgebremst – eine Erfahrung, die auch ich später erleben durfte... Mit großem Engagement und dem unbändigen Wunsch, den Supertrail zum zweiten Mal zu finishen, kam Mario nach 14:05 h ins Ziel. Und das nach drei Wochen ohne Training – Glückwunsch, Kamerad

Der Lauf war wie immer vorbildlich organisiert, die Verpflegung war sogar deutlich besser geworden: Im Gegensatz zu den ersten Ausgaben bekamen wir nun auch Kuchen und Energie-Gele, soviel das Läuferherz begehrte. Gut gedacht war auch die Idee, die Veranstaltung „nachhaltiger“ zu machen und auf Tausende von Pappbechern zu verzichten. Die ständige Fummelei an den zuvor ausgegebenen persönlichen faltbaren Trinkbechern minderer Qualität nervte dann aber doch etwas – (Sponge Bob) Schwamm (kopf) drüber

Bei mir lief zunächst alles nach Plan. Kilometer 56 erreichte ich in etwas der selben Zeit wie vor zwei Jahren, und auch danach war zunächst noch alles gut. Doch mit dem Einbruch der Dunkelheit und den ungeliebten Bergabpassagen (Wackersteine und Stufen again...) kam die Wende. Die rechte Wade begann erst leicht zu zwicken, meldete sich dann immer nachdrücklicher und verspielte sich schließlich alle Sympathien durch einsetzenden Dauerschmerz. Plötzlich lief nix mehr: Die Anstiege nahmen kein Ende, die Wasservorräte waren vorzeitig leer, die Jacke war zu schwer und überhaupt. Und dennoch: Das teilweise einsame Laufen in den Gebirgsmassiven unter einem sensationellen Sternenhimmel ließ mich immer wieder erschaudern und dankbar sein, so etwas erleben zu dürfen. Bei Kilometer 86 angekommen wurden die Schmerzen in der Wade so stark, dass das einzige Ziel nur noch sein konnte, im Zeitlimit anzukommen. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon die UTMB Qualifikation davon schwimmen bzw. -laufen... NIEMALS!

Nach einer weiteren sieben Kilometer langen Schleife mit den letzten Höhenmetern blieben noch weitere sieben Kilometer bergab als letzter Prüfstein – im wahrsten Sinne des Wortes. Selten habe ich Steine so verflucht im nun folgenden Abstieg, der eigentlich eher ein Stolpern war. Die Übermüdung tat ihr übrigens, dass ich in den letzten zwei Stunden noch einmal sehr ins Taumeln geriet. Einen schweren Sturz konnte ich aber glücklicherweise vermeiden. Im Ziel kam ich nach 24 h und 41 min an, deutlich später als vor zwei Jahren. Erst konnte ich mich aufgrund der großen Erschöpfung gar nicht so recht freuen. Doch als mich Mario im Ziel mit einem alkoholfreien Weizenbier überraschte und klar war, dass ein weiterer Schritt für die UTMB Qualifikation getan war, kamen doch noch die Glücksgefühle! Wir freuten uns über unser Finish und humpelten in unser Quartier zurück.

Den Ultratrail gewann der neue Shootingstar der Trailrunning Szene Stephan Hugenschmidt in einer sensationellen Zeit von weniger als 11 Stunden. Da fragt sich der Normalsterbliche, ob er bergab vielleicht einen Gleitschirm genommen hat... (gehörte übrigens entgegen anderslautender Gerüchte nicht zur Pflichtausrüstung).

Neben den Alpen glühten in den Tagen danach vor allem noch die Unterarme, an denen ich mir beim Sonnenaufgang in den Berghöhen einen satten Sonnenbrand geholt hatte...



Auf der Rückfahrt packte uns die Wehmut, wieder Abschied nehmen zu müssen von diesem großartigen Naturwunder.
Sehr frei nach Hans Rosenthal: „Sie sind der Meinung, das war: Zug – SPITZE!“ — mit Mario Luther hier: Grainau "Zugspitze". (6 Fotos)
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