Ultramarathon und Marathon-Seite von Mario Luther
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Über die Höhen im Bergischen Land




Meinen ersten Ultra-Etappenlauf über 5 Tage vom
18.05-22.05.2010 habe ich gefinisht und ich bin sehr zufrieden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die lange Vorbereitung ist voll aufgegangen. Seit Anfang des Jahres habe ich mein Trainings-Programm ganz auf den Etappenlauf ausgerichtet. In den folgenden Wochen wurde mein Umfang von vorher 75Km auf 100 Km erhöht und alle zwei Wochen einen Marathon mit Höhenmetern ins Programm aufgenommen um die nötige Ausdauerhärte zu trainieren. Meine Marathon-Zeiten waren immer um die 03:30:00 Std., Plus minus 8 Min.
Da es hier im Erftstadt relativ flach ist, habe ich auf meinen Laufband Höhenmeter gebolzt, da es leider nur rauf geht, musste ich aufs Berg ablaufen fast verzichten, es sei denn ich war mal wieder bei meinen Eltern in der Eifel, wo es Berge anmaß gibt.
In den letzten Wochen, vor Tag X, erhöhte ich noch mal die Anzahl von Long Runs (langen Läufen) auf zwei die Woche, sowie noch einen Vorbereitungs-Ultra, den Nord Eifel Ultra bei Nacht über 56 Km.
Und dann kam der Tag, auf den ich so lange hingefiebert habe.

"ÜBER DIE HÖHEN IM BERGISCHEN LAND"
5 TAGE, 300 KILOMETER,
UND 6600 POSITIVE HÖHENMETER

Tag 1, …. zum Einlaufen rund um Lindlar: 55,2 km mit 1200 HM.

Tag 2,… die Königsetappe rund um Solingen: 75 km und 1700 HM.

Tag 3,…etwas leichter." 58,7 km und 1500 HM.

Tag 4,….wird noch mal richtig hart…" 65,8 km und 1300 HM.

Tag 5, …. zum Auslaufen nur 45,9 km und 900 HM.

Am 17.05.2010 um 16:00 Uhr sollten sich alle Etappen Läufer im Landgasthaus Koppelberg, Wasserfuhr 7, 51688 Wipperfürth einfinden, um die Dreibettzimmer belegen zu können.
Ich hatte eine super Belegschaft mit Sascha Mörth und Norbert
Koschlitzki, wir verstanden uns sehr gut und waren hilfsbereit zueinander. Norbert hatte leider eine Achillessehnen-Verletzung und konnte nicht am Wettkampf teilnehmen. Es traf Ihn zwar hart aber er machte das Beste daraus und
unterstützte uns mit etlichen Einlagen. Im nächsten Jahr wird er aber dabei sein.
Am Abend nach dem Essen war die Begrüßung und gleich die Strecken- Einweisung für den kommenden Tag, die erste Etappe.

Der erste Tag:
Dienstag, 18.05.2010.
Beim Wanderweg "Rund um Lindlar" müssen auf den 55,2 km ca. 1200 positive Höhenmeter überwunden werden.
Start ist 9:00 Uhr
Um 8:00 Uhr trafen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück vorm Hotel auf dem Parkplatz, nach der Vollzähligkeits-Überprüfung, nahmen wir in den Bussen (Transit) Platz. Die Fahrt führte uns zum Rundwanderweg mit dem Zeichen L, für Rund um Lindlar.
Fast pünktlich erfolgte um 09:04 Uhr der Start auf dem Ommerborner Kreuz, mit einem herrlichen Blick über das Bergische Land und Kloster Ommerborn. Insgesamt gingen 7 Läuferinnen und 16 Läufer an den Start für den gesamten Etappenlauf. Weiterhin waren 5 Gastläufer dabei, die nur die eine Etappe mitlaufen wollten. Nach dem Startschuss durch den Bürgermeister von Lindlar, Herrn Tebroke ging es zunächst recht locker los. Doch nach ungefähr 4 Km bog der Führende falsch nach rechts ab, ich und noch 6 andere hinter her, also umdrehen und die Peinlichkeit das Feld von hinten erneut zu überholen. Spießrutenlaufen: "Wo wart Ihr denn…. etc." Bei der Verlauf Premiere waren nur Männer - antworten: "Wir waren alle mal austreten"." Frauen tun dies doch auch in Gruppen". Die Stimmung ist gut und wir werden mit: "Bis gleich dann wieder" verabschiedet.
Zur Auszeichnung der Stecke: Wir laufen auf, vom Wanderverein, markierten Wegen. Das heißt auch, dass die Markierung für ein Tempo von 10km pro Stunde sicher sehr gut ist. Bei dem Tempo macht ein Stöckchen oder loser Stein unter dem Schuh auch keine Probleme, doch man muss höllisch aufpassen. Einmal nicht nach rechts und links geschaut und man ist vielleicht schon an der Markierung vorbei gelaufen. Das Rundwanderwegzeichen ist etwa im Durchmesser 10 cm groß. Die erste Verpflegungsstelle (VP1) war schon nach 8 Kilometern. Wasser trinken Essen und weiter. Wir hatten alle Trinkrucksäcke mit dabei, die auch von Nöten waren, denn die Abstände von VP zum nächsten VP betrugen im Durchschnitt 10 bis 18 Km. Mir kamen die Verpflegungsstellen immer wie eine Oase vor. Da ich sehr viel alleine lief, um mich auf den Weg zu konzentrieren, war es immer eine Riesen Freude unsere netten Organisatoren Wolfgang Olbrich, Frank Klaka oder Nina Schumacher und andere Betreuer und Helfer zu sehen. Aber so ist das immer bei einem Ultra, die Härte kommt immer erst zu Schluss, dann heißt es, zu zeigen was man die letzen Monate trainiert hat und das man es drauf hat. Nach nochmaligem Verlaufen, bei Km 40, von ca. 3 Km schloss ich mich dem Peter Duero an. Die beiden sind echt nette Kerle. Als ich mich doch wieder lösen wollte, um vorne weg zulaufen, bog ich mal wieder verkehrt ab, doch der Schweizer Peter rief mir nach: "Mario hier lang". Ich bedankte mich und beschloss diese Etappe mit den beiden zu finishen. Nach 05:55:14 Std. kamen wir gemeinsam auf Platz 5 ins Ziel, wo uns Wolfgang beglückwünschte. Danach fuhren wir ins Hotel. Nach dem Abendessen und der Einweisung für die 2. Etappe, ging ich gleich ins Bett. Essen, laufen, essen und Schlafen sollten die wichtigsten Dinge in den gesamten Tagen sein.

Der zweite Tag:
Heute hieß es früh aufstehen. Für die Königsetappe "Rund um Solingen" mussten wir schon um 6 Uhr vom Hotel aus, losfahren. Für die meisten bedeutete dies um 5 Uhr aufstehen, 05:30 Uhr Frühstück und in den Bus nach Schloss Burg (Solingen).

Heute lagen ca. 75 km und 1600 positive Höhenmeter vor den Läufern/innen. Neben den 23 Komplettläufern/innen hatten wir heute noch 4 Gastläufer mit am Start, die sich die beiden UTMB-Punkte für 2011 sichern wollten.

Um 07:02 Uhr erfolgte der Start in Schloss Burg (Solingen) auf der Talsperrenstr. Wie schon am gestrigen Tag bildete sich zunächst ein Führungsquartett aus Ruf, Mörth, Göbel und Willerich. Da sich diese ziemlich verliefen, kam ich als erster an den VP 1(km 10) bei Wolfgang an. Kurz darauf folgten dann die Erstplatzierten des gestrigen Tages. Die Stecke erwies sich, wie uns auch vorher gesagt wurde, als ziemlich hart (härter als der Rennsteiglauf, der lange Kanten). Aber ich bin mit nur wenigen Ausnahmen, fast alle Steigungen gelaufen. Härter waren nur immer die Abstiege, die gingen mir voll auf die Fußgelenke und den Fußballen, was sich später noch als Handicap entwickeln würde. Ich lief auch hier überwiegend alleine und kam nach 09:10:14 auf Platz 10 ins Ziel. Danach fuhren wir ins Hotel und nach dem Abendessen und der Einweisung für die 3. Etappe, ging ich gleich ins Bett.


Der 3. Tag:
Heute standen 58,8 km auf dem Plan. Rund um Remscheid, den meisten Ultraläufern besser bekannt als Röntgenlauf. Der findet allerdings immer am letzten Oktoberwochenende statt, auch wenn der ein oder andere Streckenabschnitt nicht gelaufen wird. Auch der Weg nach Lennep rein, gehört nicht dazu.

Nach der gestrigen Etappe um Solingen waren die Beine bei den meisten noch nicht wieder ganz locker und es ging etwas holprig los. Allerdings standen alle 23 Komplettläufer am Start und um es vorweg zu nehmen, kamen alle auch ins Ziel!
Bei mir lief es nicht so gut, meine Füße schmerzten und die Beine wollten nicht so richtig in Schwung kommen. Aber nach den ersten 20 Km ging es dann wieder. Ich lief heute mit meinem Zimmergenossen Sascha, der eigentlich etwas schneller ist als ich, doch heute hatte er auch so seine Probleme und wir entschlossen uns gemeinsam den Tag anzugehen. Nach dem wir ca. 54 Km ohne uns zu verlaufen, recht gut unterwegs waren, passierte es dann doch, wir folgten einer verkehrten Markierung, bemerkten dieses und als wir gerade wieder auf dem richtigen Pfad waren, kamen uns doch drei Verfolger auf die Fersen. Das nahmen wir so nicht hin und beschlossen noch mal richtig Gas zu geben. Wir liefen die letzten 5 Km einen 4:50 er Schnitt pro Km. Ich bemerkte nicht einmal die rissen Blase unter meinen rechten Fuß. Adrenalin Pur ! Nach 07:39:13 Std. kamen wir als 10. ins Ziel und wurden wie alle anderen auch wieder herzlichst begrüßt. Dann fuhren wir wieder ins Gasthaus Koppelberg und ließen es uns gut gehen.
Doch als ich die Socken auszog sah ich die Bescherung. Mein rechter Fußballen war nur noch eine ganze Blase. Ich stach Sie auf, um die Flüssigkeit auslaufen zulassen. Dann, nach dem Essen, was immer hervorragend war, es war von Herrn Koppelberg immer ein riesen Buffet hergerichtet worden, ging es ab ins Bett.

Der 4. Tag:
Heute ist mein 49. Geburtstag und alle sangen mir ein Geburtstagsständchen. Danke, ich habe mich tierisch gefreut!
Heute standen 65 km mit 1500 positiven Höhenmetern auf dem Programm
4. Etappe, Rund um Kürten, nach drei Tagen mit mehr als 178 Kilometern und 4.000 positiven Höhenmetern noch einmal eine Hammeretappe. Viele böse Steigungen und starke Gefälle sind dann für die geschundenen Muskeln sicher nicht mehr schön…

Auch die Hitze des heutigen Tages hat das bewältigen der Strecke nicht unbedingt erleichtert. Der Flüssigkeitsverbrauch an den Stationen war jedenfalls deutlich höher als die vorherigen Tage.
Wie schon gesagt ich hatte mir eine große Blase am rechte Fußballen gelaufen, so das ich auf der Stecke immer eine Schutzstellung für den Fuß einnahm, um mich vor den Schmerz zu schützen. Diese Stellung, führte nun unweigerlich dazu, dass mein gesamter rechter Fuß bis hoch zu Schienbein deftig anschwoll. Ich biss die Zähne zusammen und lief weiter.
Schließlich war heute mein Geburtstag und ich wollte auf jedenfall ankommen. Ich dachte mir, sonst denkst Du am jeden 21.05. an diese Schmach. Quälen war angesagt. Und Morgen ist auch noch ein Tag!
Nach 08:59:37 Std. erreichte ich immerhin noch als 11. das Ziel. Wir fuhren wieder ins Hotel, wo ich dann ins Zimmer humpelte. Ich verarzte mich so gut wie es ging.
Inzwischen hatte sich die Fußballenhaut fast vom Fuß abgelöst, aber damit konnte ich umgehen, einen festen Verband, abpolstern, und man kann wieder laufen. Sorgen machte mir jetzt das Fußgelenk und das Schienbein. Es tat sehr weh. Ich ging Essen und ab ins Bett. Ich machte mir Sorgen um den kommenden Tag.

Der 5. und letzter Tag
Rund um Wipperfürth
Als ich aus den Bett stieg, dachte ich nicht, dass ich die heutige und letzte Etappe laufen könnte. Aber ich nahm eine Scherztablette und versuchte es einfach mal, dachte mir: "ankommen muss du Mario, wofür bist Du hier". Ich erinnerte mich am meine Soldatenzeit, dort war ich 8 Jahre Ausbilder und Gruppenführer bei der Infanterie, da hab ich es gelernt, mit dem Schmerz umzugehen.
Start war heute direkt vom Hotel Koppelberg aus, da dieses direkt an der Strecke liegt. Aufgrund dieser Luxussituation, ohne Transport zum Start und die "kurze" Distanz von 46 Kilometern, konnten heute alle richtig ausschlafen. Frühstück ab 7:30 Uhr, Start um 09:00 Uhr.
Ich lief im ruhigen und gleichmäßigen Tempo, den Schmerz ignorierte ich fast völlig. Das Wetter war heute wie gestern, wieder sehr warm. Die Sonne schien und man brauchte wieder eine Menge Wasser. Ich lief alleine und ohne zu verlaufen, mein Verstand war klar und meine Augen hellwach und so lief ich die letzen 2 Km noch mal "volle Pulle" bis ins Ziel. Ich hatte Tränen in den Augen als ich ankam. Alle die schon da waren, so wie das Org. Team beglückwünschten mich für die Leistung und das ich durchgehalten hatte. Ich erreichte das Ziel in 05:33:56 Std. als 14. und war überglücklich.

Am Nachmittag war die Siegerehrung. Der Bürgermeister von Wipperfürth kam persönlich um uns zu ehren. Die Presse war auch anwesend und interviewte uns. Jeder einzelne wurde beglückwünscht und bekam ein Urkunde ein Finish T-Shirt und eine wunderschöne Medaille. Meine Gesamt-Platzierungen sind der 8 Platz und in der Altersklasse M45 Platz 2, in einer Gesamtzeit von 37:18:19 Std.
Auch die Gemeinschaft kam nicht zu kurz. Das gemeinsame Frühstück, die Fahrt zum Start und am Abend die Tagessiegerehrung und das anschließende Abendessen mit gemütlichem Ausklang war sicher als familiär zu bezeichnen. Neue Freundschaften wurden geschlossen und viele Verabredungen für weitere Laufabenteuer wurden getroffen.
Der Etappenlauf " Über die Höhen im Bergischen Land war ein voller Erfolg.



















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